Donnerstag, 31. Mai 2012

Karrenkult Top 10 Nr. 5: Liebe, Leidenschaft und Cabrio


Sommernacht, Cabrio, Verdeck unten und zusammen mit seinem Schwarm auf der Rückbank.
Hier die passende Liste für die musikalische Begleitung für einen perfekten Abend:

Die offiziellen:

„Karrenkult Top 10 für einen 50er Jahre Stereotypen USA-Teenie Gedächtnisabend im Cabrio unter freiem Sternenhimmel“


10. Mr. Big – To Be With You
09. David Bowie – Space Oddity
08. Bee Gees – How Deep Is Your Love
07. Starland Vocal Band – Afternoon Delight
06. Neil Sedaka – Bad Blood
05. Roy Orbison – Love Hurts
04. Eric Clapton – Wonderful Tonight
03. The Police – Every Breath You Take
02. Seu Jorges - Changes
01. Beautiful South – Song For Whoever


Dienstag, 29. Mai 2012

Endlich - Das BMW Zagato Coupé!


BMW ist einer der großen Premiumhersteller. BMW steht für höchste Qualitätsansprüche in jeder Hinsicht. BMW verkörpert Sportlichkeit. Dennoch haftet ein Vorurteil den Bayern nicht an: Extravaganz. Luxuriöse Schlichtheit, Zurückhaltung unter dem Wissen der eigenen Möglichkeiten und Leistungsstärke und eine einheitliche Designsprache die manch einer als firmenwagenprädestiniert betrachtet. Alles Dinge die vom 1er bis zum 7er und sogar in der kompletten M Sparte auszumachen sind. Auch die Exklusivität ist abhanden gekommen, denn wo man auch hinschaut wimmelt es vor 1er, 3er, 3er Touring, 5er und 5er GT.

 
Jemand in verantwortungsvoller Position hat dieses Firmenmanko nun anscheinend erkannt. Auf dem Concorso d’Eleganza am Comer See hat BMW nun das BMW Zagato Coupé zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Im Stile des M1 wurde hier an die gute Tradition der bajuwarischen-italienischen Zusammenarbeit angeknüpft. Mit überwältigendem Ergebnis, für das die Bilder alleine sprechen.
 

Natürlich ist die Basis des Z4 nicht zu verleugnen. Doch stört das jemanden? Natürlich nicht, denn was gibt es besseres als einen BMW mit dem typischen Zagato Heck und italienischem Designkleid? Die Antwort fällt relativ einfach aus: Ein BMW mit dem typischen Zagato Heck, italienischem Designkleid und Straßenzulassung! Das beste an der ganzen Sache: Das BMW Zagato Coupé erfüllt die Anforderungen der Antwort. Demnach könnte es, Gott sei Dank, nicht ganz unwahrscheinlich sein, dass eines Tages das BMW Zagato Coupé tatsächlich auf Alpenpässen und Landstraßen zu sehen sein wird, auch wenn hierzu und zu detaillierten technischen Aspekten seitens BMW noch nichts zu hören war. Diesen Trumpf wird BMW ausspielen!





Donnerstag, 24. Mai 2012

Mazda und Alfa bändeln an...

Nachdem der 159er, der Brera und der aktuelle Spider eingestellt wurden und noch lange kein Nachfolger des 166er am Horizont in Sicht ist, ist das Serienangebot an Neuwagen aus Mailand drastisch geschrumpft.

Bald wieder unterwegs?
Spider Duetto 66-68
Gestern aber gelangte frohe Kunde über die Alpen, denn Alfa Romeo und Mazda haben ein Abkommen zur Entwicklung eines gemeinsamen Roadsters abgeschlossen. Nun darf an dieser Stelle zu Recht Vorfreude auftreten. Denn was könnte es besseres geben als einen technisch rundum erneuerten MX-5, mit dem Motor des bald auf den Markt kommenden 4C, das alles eingekleidet in einen Entwurf von Bertone oder Pininfarina und der obendrein als Kirsche an den klassischen Spider erinnert? Die Tatsache, dass eben jener Wagen 2015 in Produktion gehen soll!


Dienstag, 22. Mai 2012

Alessandro Zanardi - Ein Wunder mit Eiern!


In Deutschland ist die in den Medien vorherrschende Motorsportart die Formel 1. Bedingt durch 9 Weltmeister in den letzten 20 Jahren, 4 Vizeweltmeisterschaften und die Masse an deutschen Fahrern im Feld, fällt es natürlich leicht die Begeisterung zu verstehen. Viele Geschichten sind geschrieben worden, viele Geschichten werden erzählt und viele Geschichten werden wieder vergessen. Eine der bewegendsten Geschichten, die die Formel 1 nicht komplett selber schrieb, aber teilweise von der Formel 1 mitverfasst wurde, ist die von Alessandro Zanardi.


1991 gab Zanardi sein Debüt in der Formel 1 für das Team Jordan. Abzusehen war dies keinesfalls, wurde er doch nicht in eine der typischen Rennfahrerfamilien hineingeboren in denen der Sohn dem Vater nacheifert. Er war der Sohn eines Klempner und einer Näherin, in deren Haus in der Nähe von Bologna andere Themen als Motorsport das Tagesthema bestimmten.  Ein Unglücksfall sollte wegbestimmend für den damals 13 Jahre alten Alessandro werden. Seine ältere Schwester Cristina kam in einem Autounfall ums Leben. Als Folge dessen beschloss sein Vater, mit der verständlichen Sorge um das Leben seines Sohnes, dass Alessandro mit 14 nicht den italienisch-üblichen Roller bekommen sollte, sondern seinen Bedürfnissen nach Geschwindigkeit auf einer Strecke nachkommen sollte, und zwar mit vier Rädern- dem Kart.

Dies tat er mit Hingabe, Leidenschaft und dem zwangsläufigen Erfolg. Nach einigen italienischen Meisterschaften, einer gewonnen Europameisterschaft und einer an Michael Schumacher verlorenen und diversen Siegen bei internationalen Grand Prixs wechselte Zanardi in die Formel 3, konnte dort nicht wirklich Fuß fassen, wechselte zurück zum Kart und wurde Weltmeister. 

Daraufhin folgte ein erneuter Anlauf in der Formel 3 und 3000. Das funktioniert immerhin so gut, ein paar Poles und ein paar Siege, dass Zanardi 1991 aufgrund eines glücklichen Umstands in die Formel 1 wechseln konnte. Eddie Jordan hatte Michael Schumacher beim Belgien Grand Prix als Ersatzfahrer verpflichtet. Doch nachdem Schumacher im Qualifying ohne ansatzweise zu lupfen durch die Eau Rouge bretterte, erkannte Flavio Briatore das schlummernde Talent, ignorierte eventuelle Vertragshindernisse und ein Cockpit in der Formel 1 war wieder frei. Eddie Jordan erinnerte sich an Alessandro Zanardi und verfrachtete ihn für die restlichen drei Rennen ans Steuer. 

Doch irgendwie erinnerte das erste dreijährige Gastspiel von Zanardi ein wenig an seinen ersten Versuch in der Formel 3 Fuß zu fassen. So recht klappen wollte es nicht. Er tingelte über Jordan und Minardi zu Lotus, wo seine Karriere nach einem herben Unfall in Belgien in Stocken geriet. Auch nach seinem Comeback wollte sich der Lotus partout nicht mit ihm anfreunden. 

Alessandro endet schließlich 1995 ohne einen Cockpitplatz und hält sich als “Fahrlehrer” und zweifacher Fahrer in der Vorgängerklasse der GT Meisterschaft über Wasser. Schließlich erfolgte der große Wendepunkt. Zanardi unterschrieb einen Vertrag für die IndyCar Serie. 

Hier bekam man das wahre Talent Zanardis zu sehen. In seiner ersten Saison bekam er die Auszeichnung des besten neuen Fahrers. Durch drei Siege und fünf Poles hatte er sie weit mehr als redlich verdient. Am Ende der Saison lag er gleichauf mit dem Zweiten Mario Andretti, dem er sich aber wegen dem direkten Vergleich geschlagen geben musste. Dennoch hatte diese Saison Alessandro Zanardi zu einem der beliebtesten Fahrer des Feldes gemacht. Doch was genau machte ihn so sympathisch? Sicherlich war es der Humor und die Offenheit in den Interviews und natürlich waren es die erwähnten Erfolge, aber unzweifelhaft war es die letzte Meile im letzten Rennen der Saison 1996. Zanardi kämpfte sich über das komplette Rennen bis auf den zweiten Platz vor. Brian Herta verteidigte seine Führung am Limit. Bis in der letzten Runde Alessandro Zanardi mit einem waghalsigen Manöver in die Geschichte des Motorsports einging und zur Legende wurde. Vor der berüchtigten Korkenzieherschraube zog Zanardi aus dem Windschatten nach innen und überholte aus einem unglaublichen Winkel den leicht nach außen abgewichenen Herta, flog über äußeren Randsteine, bugsierte den Boliden um einen Reifenstapel rum, kam wieder auf die Strecke und erlangte die Kontrolle zurück, sollte er sie jemals in der Situation verloren haben. Die gewonnene Führung behauptete er bis in Ziel unter dem stetigen Geschrei des Teambesitzers im Funk: “You’re the man Alex! You’re the man!”. Am Ende der beiden folgenden Saisons stand jeweils der Titel.


1999 hieß es eine Rechnung zu begleichen. Ein erneutes Gastspiel in der Formel 1 bei Williams endet nicht zufriedenstellend. Zanardi kann die Pace von Ralf Schumacher nicht mitgehen und gerät so in den toten Winkel der Euphorie innerhalb des Teams. Fehlende Sympathie der beiden Fahrer für einander und diverse technische Ausfälle lassen Alessandro am Ende der Saison entnervt seinen Hut nehmen. 

Nach einer Auszeit erfolgte 2001 das Comeback in der ChampCar-Serie. Es endete in einem Inferno auf dem Lausitzring. In einem der schlimmsten Unfälle der neueren Motorsportgeschichte verlor Alessandro beide Beine. Noch heute ist es unverständlich wie jemand die Urgewalt des Unfalls überleben konnte. Nüchtern betrachtet ist es nichts als ein blankes Wunder. Die Welt erlebte eine Wiedergeburt. Alessandro bekam Prothesen. Nicht unweit seiner Heimatstadt und der Region wo er einst seine ersten Rennfahrerversuche im Kart unternahm, musste Alessandro neu laufen lernen. Er kämpfte und gewann! Bereits 2003 schaffte er sein Comeback beim letzten Lauf der  European Touring Car Championship in Monza. Unter riesigem Medieninteresse fuhr er auf den siebten Platz für das BMW Italy-Spain Team. 2009 erklärte Zanardi seinen Rücktritt vom aktiven Motorsport. 


An dieser Stelle im Leben hätten sich sicherlich viele zurückgelehnt, auf eine erfüllte Karriere voller Höhen und Tiefen zurückgeblickt. Doch einmal mehr trieb gewann der Trieb nach Geschwindigkeit und Wettbewerb die Oberhand. 2012 tritt Alessandro Zanardi in der Handbike Disziplin bei den Paralympics in London an. Muss mehr gesagt werden?

Sicherlich werden Kritiker an dieser Stelle sagen, der Ruhm und Ehre haben es ihm leicht gemacht über seine Behinderung hinwegzukommen und seine finanziellen Polster haben ihm nur die besten medizinischen Hilfsmittel beschert. Natürlich ist dies nicht auszuschließen, doch es steckt viel mehr dahinter und natürlich darf die blanke Betrachtungsweise nicht fehlen: Dem Mann wurden beide Beine bei 320 km/h abgerissen und er hat 75% seines Blutes auf der Strecke verloren. Gerade daher ist die Offenheit und der Humor mit der Zanardi über seinen Zustand auf seiner Homepage umgeht beeindruckend. Hier handelt es sich um einen Mann der sich durch nichts in der Welt unterkriegen lässt, der sich nicht schämt detailliert über die technischen Aspekte seiner neuen Herausforderungen zu sprechen und der auch im relativ objektiv-hohen Alter sich nicht zu schade ist neue Wege zu bestreiten und situativ anzupassen. 


Der Begriff wird oftmals viel zu voreilig in Zusammenhang mit Personen gebracht. Doch hier gibt es nichts treffenderes. Alessandro Zanardi ist eine Inspiration!

“You’re the man Alex! You’re the man!”