Mittwoch, 29. Februar 2012

Der Gentleman - Jaguar XF Sportbrake



 Fährt man einen Kombi wird man von nicht wenigen als gebrandmarkt angesehen. Man wird in eine gemeinsame Schublade mit den Alten, mit den Hilflosen, mit den Schwachen, den Familienmenschen und den Zurückgebliebenen des Straßenverkehrs gesteckt. Zumindest war dies der Fall bis sich vor ca. 20-25 Jahren einige Premiummarken, wie Audi und BMW, der damals etwas tristen Kombiwelt annahmen. Sie schufen die Möglichkeit Praktikabilität mit einer gleichzeitig beeindruckenden Fahrleistung erwerben zu können. 

Eine Marke, die die meisten in diesem Bereich wahrscheinlich eher unterschwellig wahrgenommen haben werden, ist Jaguar. Mit Jaguar werden eigentlich eher Modelle wie dem E-Type oder dem XKR  assoziiert. Berechtigter Weise, denn bei dem XF Sportbrake handelt es sich es um den zweiten Kombi in 90 Jahren Firmengeschichte. Vorgestellt wird dieser „Exot“ in Genf. 


Die Wahrscheinlichkeit, dass der Sportbrake den inneren Gentleman und die innere Lady bei potentiellen Käufern wecken wird ist durchaus hoch. Das Äußere führt das sehr gute Design der XF Limousine nahtlos fort. Der Komfort der Grundversion kombiniert mit erhöhtem praktischen Nutzen, wie Golfschläger, Sattel und Jagdgewehr verstauen zu können  ohne manuell Sitze umklappen zu müssen da hier eine Fernbedienung ins Spiel kommt, und den 275 PS des „S“-Modells wird den ein oder anderen doch dazu animieren seine gutbürgerliche Architektenbrille gegen ein Monokel einzutauschen. Am 06.03 wird Genf zeigen ob BMW, Audi und Mercedes sich in Acht nehmen müssen.




Montag, 27. Februar 2012

Hommage an Willy - Ranger Rover Evoque Cabrio


Als Land Rover ankündigte in Genf eine Cabrio Studie des Range Rover Evoque vorstellen zu wollen um die Reaktionen des Publikums für eine eventuelle Markteinführung zu testen, fragten sich nicht wenige ob Urgroßvater Willys MB sich im Grabe umdrehen würde? Die einzige Missbilligung wäre wohl ein Kopfschütteln und Wundern, denn die Kleider des Enkels wären sicher nicht seinen Idealen nach. Aber D-Day war gestern und der Kundenkreis von Land Rover will sicherlich nicht ins naziokkupierte Frankreich einfallen, insofern gibt es am Design nichts schwerwiegende auszusetzen. 

Die Konzeptstudie wirkt, bedingt durchs fehlende Dach, bullig, was aber durch die übernommenen und weiterentwickelten sportlichen Linien des Evoque kaschiert wird. Ansonsten ist die Studie in technischer Hinsicht und Ausstattungsmerkmalen  nahezu identisch mit dem bedachten Geschwisterauto. Die Chancen, dass das Cabrio eines Tages auf den Straßen zu sehen sein wird ist nicht sehr gering, denn Land Rover könnte wie schon zuvor mit dem Evoque den richtigen Riecher für Nachfrage am Markt haben und das Segment der Cabrio SUVs ist noch gänzlich unerschlossen und liegt missachtet dar.  

Freitag, 24. Februar 2012

Reanimierte Renaissance auf italienisch


Lancia und Flavia. Zwei Namen die Autoliebhabern einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Nachdem man seit Anfang der 70er Jahre nichts mehr vom Flavia zu hören bekam, verschwand die Verbindung „Flavia – Wirtschaftswunder – italienisches Lebensgefühl“ nie gänzlich aus den Köpfen. Das Elefantenhirn der Deutschen und die gute Resonanz auf dem Genfer Autosalon 2011, wo der Flavia als Konzept vorgestellt wurde, ließ Fiat den Entschluss fassen sich an einer Neuauflage zu versuchen.


Wird der Flavia Lancias alten Glanz wieder aufstrahlen lassen? Die Daten klingen mehr als in Ordnung. 2,4 Liter Benzinermotor und 175 PS sowie reichlich Platzangebot sollen laut Fiat/Lancia für kultivierten Fahrspaß sorgen. Das Design wird sicherlich viele Freunde finden, die angebotene Grundausstattung für einen Preis um 30 000 € lässt fast keinen Wunsch offen und kann sich mehr als sehen lassen. Der einzige und gleichzeitig enorme Kritikpunkt könnte die Basis des Flavia sein, denn prinzipiell ist er nichts weiter als der Nachfolger des mehr oder weniger erfolglosen Chrysler Sebring und dies könnte doch so einige feinsinnige Italophile abschrecken. 

Doch sollte man über dieses Manko hinwegkommen, so findet man im kommenden Flavia durchaus eine angenehme Softtopalternative in der man den kommenden Sommer verbringen könnte.





Donnerstag, 23. Februar 2012

Maseratis Plan für Genf!

Genf ist seit jeher einer der Orte an dem Automobilfirmen der Öffentlichkeit mehr oder weniger stolz ihre neuesten Familienmitglieder präsentieren. Maserati wird dementsprechend den neuen und überarbeiteten GranTurismo Sport vorstellen. 

Was ist neu? Oberflächlich gesehen nur Details! Näher betrachtet extrem viel auf dem Weg zur Perfektion:
Neue LED-Frontscheinwerfer, aggressivere Bremslichter, ein neues sportlicheres Lenkrad und redesigntes Innenleben mit neu konzipierten Front- und Rücksitzen und einem 4,7 Liter starken V8 der 460 PS Leistung auf die Straße bringen wird.

Rechtfertigen diese Änderungen den Gang zum Maseratihändler um seinen alten GranTurismo einzutauschen? Genf wirds zeigen!

Mittwoch, 15. Februar 2012

Frohe Botschaft Südkorea II

Genf steht vor der Tür und Karrenkults Lieblingskoreaner, die aus dem Süden, haben vor nicht allzu langer Zeit angekündigt eben dort den neuen cee'd, richtig erkannt es geht um KIA, der Weltöffentlichkeit das erste Mal zu präsentieren. 
Um Interesse zu erzeugen und Neugierde zu wecken wurden heute erstmals neue Bilder, unter anderem auch aus dem Innenraum, veröffentlicht. Eines scheint sicher, der cee'd hat sich gemacht!

Freitag, 10. Februar 2012

Mutter, Vater, M600!


Mitten im Herzen von England liegt Leicester. Eine verträumte und ruhige Stadt mit ca. 450 000 Einwohnern in der die Welt noch in Ordnung zu sein scheint und das Leben immer weiter dem gleichen, ruhigen und geregelten Gang folgt. Die zwei Universitäten zeugen von Wohlstand und Bildung. Es gibt keine Integrationsprobleme bei einer Migrationshintergrund-quote von nahezu 50%. Schlendert man durch die Fußgängerzone wird man mit jedem Zentimeter permanent an Königin Victoria erinnert. Alles in allem also eine etwas langweilige dem englischen Stereotypen entsprechende Bilderbuchstadt, deren wahrscheinlich größtes Problem die momentane Zweitklassigkeit ihrer Fußballmannschaft ist.

Leicester - view from Welford Place
Leicester in voller Pracht!
von esther

Sollte man als nichtanglophiler Leicester also schleunigst wieder vergessen? Auf gar keinen Fall, denn im Randbezirk, so weit draußen dass sich kein Rentner mit missbilligendem Gesichtsausdruck und wild geschwungenem Gehstock dorthin verirren könnte, sitzt eine der aufregendsten Automobilmanufakturen der Welt: Noble Automotive! Der Grund warum Noble in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte ist kurz und prägnant: M600!

Noble M600

Der M600 ist nicht mehr und nicht weniger als ein Supersportwagen. Nun stellt sich die berechtigte Frage ob man noch einen weiteren Supersportwagen neben all den Aventadors, GT-Rs, Veyrons, MP4-12Cs und LFAs braucht. Die vorhersehbare Antwort lautet natürlich ja. Doch interessanter Weise sind es nicht die technischen Aspekte die den M600 zur Existenz berechtigen, obwohl diese unzweifelhaft beeindruckend sind und ihren Teil dazu beitragen. Dank eines von Yamaha für Volvo entwickelten Motors, und unter Zuhilfenahme von Turboladern, treiben 650 PS den Noble über den Asphalt. Wird dieser Wert in Zusammenspiel mit den 1275 kg des Nobles betrachtet, kann man die angegebenen 3,0 Sekunden für den Standardsprint von 0-100 km/h als absolut realistischen Wert nachvollziehen. Hinsichtlich des Leistungsgewichts befindet man sich nahe den Bereichen in denen der Bugatti Veyron zu verkehren pflegen - und das ist verdammt spektakulär.

Seine wahre Faszination erlangt der M600 aber durch anderen Faktoren. Gebaut wird der M600 von einem im Vergleich zu McLaren, Nissan oder Ferrari astronomisch winzigen Team von sage und schreibe 15 Leuten. Wichtigste Einstellungsvoraussetzung, neben der fachlichen Eignung, ist die pure Liebe und Leidenschaft für Autos und Autofahren und das Streben nach der Vollendung des perfekten Fahrgefühls. Gerade aufgrund dieser Liebe des Teams zur eigenen Kreation meint man den Noble atmen zu spüren.  Wenn man eine der wenigen Gelegenheiten am Schopf packen konnte und in einem Noble Platz nehmen durfte lassen sich trotz der für einen Supersportwagens typischen Äußerlichkeiten in jeder noch so perfekten Naht Liebe und individuelle Hingabe erkennen. Wo beim McLaren technische Präzision und nichts als kühle Berechnung vorzuherrschen scheint, bekommt man beim M600, sobald man das Lenkrad in die Hand genommen hat, das warme Gefühl zu Hause zu sein, das Gefühl der Freude des Moments in seiner Stammkneipe in der sich alle zur Tür umdrehen und einen lautstark willkommen heißen sobald man die Schwelle übertritt oder man fühlt sich schlicht und einfach in den Mutterleib zurückversetzt. Unstreitig sind Mütterleiber wohl als komfortabel anzusehen, aber der M600 ist nicht gerade das Komfortabelste was man sich vorstellen könnte und zudem sind in Gebärmüttern bisher in ganz wenigen Fällen Karbon gesichtet worden. Wieso also dieser Vergleich?


Home, sweet home! Noble M600
Sobald der Fahrer die Tür geschlossen hat entsteht eine Symbiose zwischen Fahrer und Auto die wahrscheinlich im Supersportwagensegment seinesgleichen sucht. In keinem Auto ist der Fahrer näher an der archaischen Vorstellung des Fahrens dran als hier. Nirgendwo ist der Fahrer ab Werk mit der Geschwindigkeit und dem Fahren mehr eins als im Noble. Kein Computer, in diesem Fall ist der Hang zu britischem Traditionalismus und die Abkehr von allem vom kontinentalen Europa stammenden modernen (wie eben besagten Computer) ein Segen, greift in die Beziehung zum Auto ein. Keine Fahrassistenzsysteme (außer Traktionskontrolle) verschleiern die Leistung des Fahrers. Das Gebilde „Fahrer/Auto“ gleicht demnach 1:1 der Kombination „Fötus/Mutter in spe“. Ein wesentlich kleineres Etwas lenkt durch seine Aktionen und Bedürfnisse ein größeres Objekt, in dessen Innenleben er sich komplett aufgenommen befindet. Das größere Objekt wiederum ist ohne jegliche Kontrollfunktionen und lässt sich in keiner Weise durch ein anderes Organ bzw. Computer bzw. Hirn beeinflussen. Befindet sich das größere Ding nicht in einer akut merkwürdigen Stimmung oder Lage, kann man sich als Fötus beruhigt auf die Schulter klopfen in der Gewissheit alles richtig getan zu haben und sein Mutterschiff nicht gegen den nächsten Baum oder Türrahmen gelenkt zu haben.

Möchte man sich lieber als werdender Vater, anstatt als Fötus, vorstellen, so ist die natürlich auch absolut im Bereich einer möglichen Analogie. Beides, Auto und Mutter, müssen mit ruhiger Hand in absurder Geschwindigkeit durch ein „Minenfeld“, sei es Schwangerschaft oder Strecke, mit allerlei Hindernissen und Unebenheiten geführt werden. Gelingt dies wird man belohnt. Leben und Adrenalin oder Kind…

Profil des M600
Doch was für ein Fazit kann man nun ziehen? Handelt es sich bei dem Noble M600 um ein Auto das lediglich für Sentimentalitätsfanatiker, vermeintliche Frauenversteher (Jedes Mitglied des Karrenkultteams möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass er ein exzellenter Zuhörer und Gentleman ist!), Adrenalinjunkies oder doch etwa für werdende Eltern geeignet ist? 

Zwei Merkmale könnten an diesem Punkt zu Klärung dieser wichtigen Frage Hilfe leisten. Beide befinden sich in unmittelbarer Nähe zur Gangschaltung. Einer davor, einer dahinter. Hinter der Gangschaltung direkt unter der Klimaanlage, für manche Menschen ist die genaue Lage wichtig und diesen wollen wir gerecht werden, befindet sich die Möglichkeit einen von drei Fahrtenmodi, Road, Track oder Race zu aktivieren. Nichts Besonderes denn BMW hat das auch? Doch, denn zwischen Road und Race liegen 200 PS Unterschied. Vor der Gangschaltung liegt die Traktionskontrolle. Angelehnt wurde das System an das Abschusssystem eines Kampfjets. Um die Traktionskontrolle zu deaktivieren muss man demnach eine Sicherheitsklappe hochziehen und dann auf einen Knopf drücken. Was daran toll ist? Gegenfrage: Gibt es was Besseres als Kampfjets und der Möglichkeit auf Knopfdruck die Apokalypse auf die Straße niederkommen zu lassen? 

Montag, 6. Februar 2012

Alle Jahre wieder...

Die wichtigste Frage im Rahmen des Super Bowl heute Nacht lautete: Gab es einen würdigen Nachfolger für VW und dem Darth Vader Kind von letztem Jahr. Hier die Spots:


Donnerstag, 2. Februar 2012

Fiat kündigt mutierten 500 an!

Eigenartige Neuigkeiten haben heute das Karrenkult Hauptquartier erreicht. Fiat wird auf dem Genfer Autosalon einen neuen Fiat 500 vorstellen. Zuerst herrschte große Freude, doch dann ließ ein Buchstabe alle Anwesenden stutzig werden. Der Neue heißt Fiat 500L und wirkt auf den Bildern wie ein unförmiger Fiat 500 nach Jahren geprägt von Anabolikamißbrauch und Proteinshakes. Die ursprüngliche rundliche Form ist nur noch ansatzweise zu erkennen. Interessant wäre zu wissen, was genau Fiat zu diesem Schritt bewogen haben mag. Denn Fiat ist in dem Segment, in dem der Fiat 500L anzusiedeln sein wird, eigentlich relativ gut mit dem Panda, der auch auf breite Anerkennung bei der Käuferschaft stößt, aufgestellt. Vieleicht wurde hier einmal zu oft auf die Garageneinfahrt und den Countryman der bayrischen Nachbarn geschaut. Spekulieren hilft nicht. Basieren wird der 500L einleuchtender Weise natürlich auf dem 500 und dem "umwerfenden" Fiat Multipla. Dennoch gilt es Genf abzuwarten, dann wird eine genaue Beurteilung des Soul-Countryman-500-Mix möglich sein.