Denkt man an Jaguar, denkt man an die britische Oberschicht
- im Stereotypenmodus. Wer hat noch nie davon geträumt mit Zigarre und Zylinder
Entscheidungen zu treffen die Europas Zukunft gestalten werden? Wer von uns
sitzt nicht tagtäglich sehnsüchtig am Fenster und wartet das Colin Firth um die
Ecke reitet?
Gibt es allerdings auch handfestere Beweise als aus der Luft
gegriffene Behauptungen? Aber sicher doch: In Jahren von Studien und akribischer Kleinstarbeit haben
internationale Wissenschaftler wissenschaftlich bewiesen, dass jeder Jaguarfahrer
der Kellnerin einen Klaps auf den Hintern gibt, im weiteren Verlauf des Essens
jeder Frau hinterschaut, der Kellnerin seine Visitenkarte hinterlässt mit der
Bemerkung sich zu melden falls sie was braucht und dann mit seiner Ehefrau das
Restaurant verlässt und in sein Landhaus fährt. Zu Hause angekommen widmet sich
der Jaguarfahrer ausgiebig den Bedürfnissen seiner Frau und schickt den
Gärtner, Butler und Chauffeur auf ihr Zimmer hoch, während der Jaguarfahrer im
Hausmantel mit Brandy und Monokel ausgerüstet zur Fasanenjagd in den eigenen
Wäldern umherstreift. Abends trifft man sich mit Lord und Lady Foxborough, parliert mit dem alten
Fuchs über die britische Außenpolitik während die Damen die neuesten sozialen
Nachrichten aus London sezieren, diniert zünftig und peitscht sich, zu guter
letzt als finalem Höhepunkt des Abends, in voller Ledermontur gegenseitig aus.
Kurz gesagt: Jaguarfahrer sind lässige Typen die ihre Existenz durchaus
ansprechend und interessant gestalten zu wissen.
Jaguar ist als Firma nun anscheinend an einem Punkt
angekommen, an dem man auch verhältnismäßig weniger Betuchten die Möglichkeit
bieten will die Luft der englischen Oberschicht zu schnuppern. Zu Beginn des
Aprils kündigte man den F-Type an.
Beim F-Type handelt es sich um einen zweisitzigen Roadster
mit dem Jaguar in den heimischen Gefilden von Z4, Boxster, und SLK wildern
will. Und dieses Trio sollte sich Gedanken machen. Der F-Type wird nicht nur
aufgrund des oben erörterten Jaguar-Mythos seine Käufer finden. Auch die
technischen Daten werden schwankende Käufer durchaus zu überzeugen wissen. Ein
turbogeladener Sechszylinder wird aller Wahrscheinlichkeit nach unter der
Motorhaube vorzufinden sein, der den F-Type den Standardsprint in 5 Sekunden
erledigen lassen werden soll. Eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h scheint ebenfalls im
Bereich des realistischen.
Die genauen Daten werden von Jaguar erst im Verlauf des
Jahres bekannt gegeben, jedoch ist bereits jetzt schon klar dass die
Fahrleistungen des F-Type beeindruckend sein werden. Denn das Team um Adrian
Hallmark setzte neben einer starken Motorleistung auf Leichtbau. So wird es den
F-Type als Roadster nur mit einem Softtop geben. Für Hardtopfanatiker wird es
als Alternative nur die später erscheinende geschlossene Variante geben. Ferner
ist sich Jaguar der Tradition seiner Sportwagen bewusst und wird sich nicht im
Traum auch nur die kleinste Möglichkeit eines Nachkömmlings in diesem Segment
mit bitterem Beigeschmack erlauben. (Auch wenn der E-Type nicht die
Verlässlichkeit in Person war…) Der F-Type wird mit nahezu 100% Wahrscheinlichkeit den Markt im positiven Sinne bereichern und
erweitern.
Wenn die Erwartungen und die Hoffnungen 2013 mit
Markteinführung erfüllt werden, wird unausweichlich ein Ruck durch die Gesellschaft gehen. Wir
werden uns peitschen, wir werden fremdgehen, wir werden schnell fahren, aber
vor allem werden wir lässig sein! Herzlich willkommen F-Type!